Partnergarnele in Schwamm

Süd-Tour auf der "Cyclone", Woche 2

September 2001

Tag 8: St. John's

Das St. John's Riff ist eine Ansammlung mehrerer kleiner Riffe und befindet sich nur 40 km nördlich der sudanesischen Grenze und etwa 20 km südwestlich von Zabargad. Es ist der südlichste Punkt, den man während einer Deep-South-Safari durch das ägyptische Rote Meer ansteuert.

Nach der kurzen Überfahrt von unserem nächtlichen Lagerplatz vor Zabargad schlüpfen wir morgens um 9 Uhr zum ersten Mal in die Wetsuits, springen am Abili Ali ins Wasser und tauchen auf 40 m Tiefe ab, in der Hoffnung auf ein paar interessante Begegnungen mit den Einheimischen. Der mit Gorgonien bewachsene Dropoff ist wirklich fantastisch, senkrecht geht die Wand abwärts bis auf 70 m Tiefe. Horden von Gelbschwanz-Drückerfischen treiben sich hier herum, noch nie habe ich soviele Drücker auf einen Haufen gesehen. Ein Baby-Weißspitzenriffhai kreuzt unseren Weg, "cutest shark ever", vielleicht gerade mal einen halben Meter lang. Während des 70-minütigen Tauchgangs umrunden wir das Riff vollständig und treffen kurz vor dem Ende noch auf einen Büffelkopf-Papageifisch. Sehr nett, den Buckligen bekommt man auch nicht alle Tage zu Gesicht. Das Ende des Tauchgangs verbringen wir mit der Erkundung des Kleinviehs, das sich in den zahlreichen kleinen Höhlen auf der südlichen Seite Alis tummelt.

Nachdem der zweite Tauchgang am Ali einen ähnlichen Verlauf nimmt wie der erste, wechseln wir das Riff und erkunden Shaab Mahrouse. Auch hier hat es keine Strömung und keine Großfische, sodass der Standardsatz unserer Guides ("This place is very famous for sharks") nur ein Satz bleibt. Dafür hat es einen genialen Dropoff, der mit Schwarzen Korallen bewachsen ist. In 10 m Tiefe hat es eine große Höhle, die ideal ist, um nach dem 3. 40-m-Tauchgang innerhalb weniger Stunden seinen überschüssigen Stickstoff wieder loszuwerden.

Von nun an geht es immer schön in Küstennähe zurück nach Norden. Das erste Ziel auf dem Weg zurück ist Mikawa Island, in deren Schutz wir über Nacht ankern. Ein Nachttauchgang hier kann ganz nett sein, man hat gute Chancen auf Spanische Tänzerinnen oder eine fette Muräne zu treffen. Eine ganz nette Überraschung hat die Crew auch heute parat. Wir sollen mit dem Trinkwasser etwas sparsam sein, sonst könnte es etwas knapp werden. Wofür hat dieses Boot eigentlich eine Entsalzungsanlage, fragen wir uns. Aber bei nur einem laufenden Generator ist wahrscheinlich nicht genug Power für deren Betrieb da. Die Auswirkungen des Sparzwangs bekommen wir auch gleich zu spüren. Während der Tauchgänge wird Strom und Wasser abgestellt. Egal für die Taucher, nicht egal für diejenigen, die den Tauchgang auslassen. Es riecht nach dem Morgenschiss dann doch schon etwas unangenehm in der Kabine, da die Klospülung nicht geht. Unser "Luxusboot" mutiert langsam zum Seelenverkäufer.

Tag 9: Dolphin Reef und Shaab Claudio

Das erste Ziel am nächsten Morgen heißt Erg Esam, welches bis vor nicht allzu langer Zeit auch als Dolphin Reef bezeichnet wurde. Da die Delfine sich jetzt ein etwas ungestörteres Plätzchen gesucht haben, ist der Name nicht mehr aktuell. Auch so ist Erg Esam aber einen Tauchgang wert. Riesige Schwärme von Rotzahn-Drückerfischen begleiten uns am Anfang des Tauchgangs und der senkrechte Dropoff an der Ostseite bis zur 50-m-Marke ist auch nicht von schlechten Eltern. Am besten hat mir hier aber das Kleinvieh in und um die Korallen bis zur 10-m-Marke gefallen. Ein winziger Clownfisch, kaum so groß wie mein Fingernagel war dabei, der ständig in Kamikaze-Manier aus seiner Anemone hervorgeschossen kam und auf besagten Nagel losging. Sehr netter Tauchgang insgesamt.

Ein paar Meter weiter erreichen wirShaab Claudio. Die Attraktion hier ist ein System aus Canyons und Höhlen, welches das Riff durchzieht. Über fünf seitliche Ein- bzw. Ausgänge kann man in das System hineintauchen. An einigen Stellen gibt schmale Öffnungen zur Wasseroberfläche, die man aber tunlichst meiden sollte. Die über das Riff laufende Brandung würde den Taucher sofort aufs Riffdach spülen und das ist ein wahrlich ungeeigneter Ort für einen entspannenden Nachmittagstauchgang. Neben den Canyons warten an der Nord- und Westseite des Riffs noch riesige Steinkorallenformationen auf die Taucher. Sehr empfehlenswerter Platz!

Der Nachttauchgang am Wadi Gimal besticht dagegen durch ein Riff, das wegen seiner zertrümmerten Korallen eher einer Mondlandschaft gleicht, wie überall, wo die Boote zwecks Übernachtung ankern. Nettes Zeugs gibt's trotzdem zu sehen, wir erspähen Spanische Tänzerinnen, klitzekleine Sepien, einen Einsiedlerkrebs, Skorpionsfische, Putzergarnelen, Blaupunktrochen und eine ziemlich schleimig aussehende Godeffroys Seegurke. Immerhin, es müssen ja nicht immer Korallen sein.

Tag 10: Shaab Sharm und Shaab Samadai

Tag Nr. 10 beginnt mit einem der besten Tauchplätze im Roten Meer – Shaab Sharm. Das nierenförmige Riff ist "very famous for Hammerheads" - wenn es Strömung hat, was – überflüssig, es zu sagen – nicht der Fall ist. Immerhin hat es in 48 m Tiefe eine Höhle und die ist immerhin auch zu sehen, wenn es keine Strömung hat. Zu sehen kriegen wir dort drin allerdings nichts außer Sand. Dafür taucht beim Verlassen der Höhle doch tatsächlich ein strömungsfreier Hammerhai im Freiwasser auf, allerdings dürfte der so knappe 30 m entfernt gewesen sein. Am Südende des Riffs wird der senkrecht abfallende Dropoff von einem Plateau unterbrochen, welches in 20 m Tiefe liegt. Hier ist eine gute Gelegenheit, um seinen Tauchgang mit ein paar Barrakudas und Blaupunktrochen ausklingen zu lassen und seine Dekostrafe abzusitzen.

Am Mittag erreichen wir Shaab Samadai, welches inzwischen auch als Dolphin Lagoon bezeichnet wird. Volle eineinhalb Tage verbringen wir hier mit insgesamt vier Tauchgängen, was bei allen Gästen auf ziemliches Unverständnis stößt, denn das Riff ist nun nicht gerade von hervorstechender Klasse. Da fragt man sich, warum man an so einem Riff tauchen muss, wo nur ein paar Kilometer weiter südlich mit Shaab Sharm ein Top-Spot auf einen wartet. Es drängt sich der Verdacht auf, dass der Käpt'n einfach einen bequemen Platz zum Ankern gewählt hat, denn das halbmondförmige Riff bietet einen idealen Schutz vor dem Seegang. Tauchtechnisch ist Mittelklasse angesagt, recht nette Korallenformationen ohne Fischiges gibt's am Südostende des Riffs, während der Nordwesten besser "Stingray City" oder so heißen sollte. Blaupunktrochen neben Blaupunktrochen liegen hier faul im Sand. Ein Highlight hat Samadai aber doch und das sind die Delfine, die jeden Nachmittag in die Lagune kommen. Zweimal konnten wir jeweils für etwa eine halbe Stunde mit ihnen schnorcheln. Die Gruppe umfasste etwa 50 Tiere und war somit deutlich größer als die paar Dusky Dolphins, mit denen ich in Kaikoura (Neuseeland) geschnorchelt bin. Ein Spaß für die ganze Familie, wenn sie in Spiellaune sind, einen umkreisen, allerlei Drehungen unter Wasser vollführen und wenige Zentimeter an einem vorbei durchs Wasser schießen.

Tag 11: Elphinstone und Abu Dabbab

Am Spätnachmittag des 11. Tages verlassen wir endlich Samadai und lassen den Tag mit einem Strömugstauchgang am Elphinstone-Riff ausklingen. Zumindest war ein Strömugstauchgang geplant, weil "Elphinstone is very famous for current and sharks". Ich muss glaube ich nicht nochmal erwähnen, dass wir keine Strömung hatten. Die Nacht verbringen wir wieder einmal an einem Katastrophenriff, namentlich Abu Dabbab. Wie immer eine Spanische Tänzerin, die Korallen dürften dem ein oder anderen Anker zum Opfer gefallen sein. Zum Opfer falle ich der ägyptischen Küche. Es ist kein großer Spaß, wenn man plötzlich mitten während des Tauchgangs Durchfall bekommt und man dann beim Ausstieg eine braune Schleifspur über das Tauchdeck zieht. Zum Glück ist es ein Leih-Neo ...

Tag 12: Elphinstone und Mangarof

Tag Nr. 12 ist dann wieder absolute Weltklasse. Am Vormittag nochmal zwei Tauchgänge in Elphinstone, Hammerhaie und Tiefenrausch inbegriffen:

Wir starten am Elphinstone-Nordplateau, welcher ein beliebter Tummelplatz von Hammerhaien und Grauen Riffhaien ist, weswegen wir hier frühmorgens zum ersten Tauchgang vom Zodiac hüpfen. Leider sind wir mal wieder nicht früh genug aufgestanden, denn vor uns ist schon eine andere Gruppe ins Wasser gegangen. Höchststrafe, denn Hammerhaie sind ziemlich scheue Zeitgenossen und sobald eine Horde Taucher ihre Kreise stört, machen sie sich aus dem Staub. Im D-Zug-Tempo tauchen wir daher entlang des Plateaus ab, in der Hoffnung, die vor uns gestartete Gruppe noch zu überholen, bis wir in knapp 50 m Tiefe den Canyon erreichen, der das Plateau nach Norden begrenzt. Dort heißt es dann erstmal warten und ruhig im Wasser hängen. Schon nach einer Minute wird unsere Geduld belohnt. Aus der Entfernung nähert sich ein Hammerhai in Begleitung eines Grauen Riffhais unserer Position, schwimmt einen kleinen Bogen und kommt dann vorsichtig auf uns zu, sodass wir einen fantastischen Ausblick auf das gesamte Tier und seinen immer wieder äußerst merkwürdigen anmutenden Kopf bekommen. Aus knapp 10 m Entfernung glotzt uns der Hai eine Weile so neugierig an, wie wir ihn, bis er sein Interesse verliert, ruhig abdreht und weiter seine Kreise um das Plateau zieht. Der Computer macht uns jetzt auch mit beharrlichem Piepen darauf aufmerksam, dass wir so langsam in die Deko kommen, weswegen wir uns auf den Rückweg machen. Der Rückweg ist ein entspanntes Austauchen in 5-10 m Tiefe entlang der Ostseite des Riffs. Hier können wir die wunderbar farbenprächtigen Hart- und Weichkorallen bestaunen, die am Dropoff wachsen, Korallenbleiche ist hier ein Fremdwort. Aus der ein oder anderen Nische lugt eine Muräne hervor, große Thunas schwimmen einem direkt durch die Maske, eine Schildkröte lässt sich durch unsere Anwesenheit nicht stören und auch die großen Drückerfische sind wieder friedlich und beißen uns nicht mehr in die Flossen, nachdem sie ihre Brutzeit hinter sich haben. Skorpionsfische findet man ebenso wie den unvermeidlichen Napoleon, das ganze Riff ist bunt und tobt vor Leben. Nur die 98 m, die unser ägyptischer Guide als Länge des Riffs angegeben hat, darf man getrost in die Märchen aus 1000 und einer Nacht einreihen, denn der Rückweg zur Südspitze, an der unser Boot festgemacht hat, zieht sich ewig dahin. Hinter jeder Ecke denkt man, jetzt hat man es geschafft und dann geht es doch noch weiter. 500 m ist ein deutlich realistischerer Wert, sodass man angesichts der großen Tiefe zu Beginn des Tauchgangs doch ziemliche Mühe hat, das Boot noch zu erreichen. Wie meinte ein Buddy so treffend: "Noch ein Zug und meine Flasche hätte 'ne Beule gehabt."

Drei Stunden später geht's am Elphinstone-Südplateau erneut ins Wasser. Highlight ist hier ein großer, etwa 8 m hoher Torbogen, der das Riff in West-Ost-Richtung durchbricht. Nachteilig ist, dass der Bogen irgendwo zwischen 50 und 60 m liegt, was dann doch deutlich jenseits der empfohlenen Sporttauchtiefengrenzen liegt, weswegen wir ihn eigentlich nicht besuchen wollten. Im Wasser siegt dann aber doch die Neugier und wir entschließen uns spontan fürs Durchtauchen. In der Nähe des Bogens findet man einen großen, von Korallen überzogenen Quader, welcher der Legende nach der Sarkophag eines unbekannten Pharaos sein soll. Nun ja, lassen wir es mal so stehen. Jedenfalls ist der Ausblick durch den riesigen Torbogen auf den tiefblauen Ozean zunächst ziemlich begeisternd, bis bei mir der Tunnelblick einsetzt und die Gesichtsmuskeln gefühllos werden. Ein Blick auf den Tiefenmesser zeigt 58 m, von daher werte ich es als erste Anzeichen eines Tiefenrausches. Es ist schon überraschend, wie schnell die Symptome eintreten können, 5 Meter höher hatte ich noch keine Probleme und plötzlich ist es so, als hätte jemand den Schalter umgelegt. Da ich ernsthafte Sorge habe, gleich meinen Atemregler zu verlieren, heißt es nur noch Hand auf den Regler und ab nach oben. Die wild gestikulierende Simona, der ich beim Aufstieg begegne, missachte ich dabei völlig. Auf einen Hammerhai wenige Meter neben mir wollte sie mich aufmerksam machen, wie ich später erfahre. Tunnelblick wie gesagt. Nach knapp zwei Minuten hab ich die 35-m-Marke erreicht und schon verschwinden die Symptome vollständig. Der Hammerhai leider auch. Der Rest ist dann gemütliches Austauchen entlang des Riffs, bei der wir wie schon beim ersten Tauchgang das marine Leben bestaunen und unsere wenige Minuten Dekostrafe absitzen.

Am Nachmittag steht ein entspannender 20 m-Tauchgang in Mangarof an, der wegen des vielen Kleinkram einer meiner Lieblingstauchgänge während der ganzen Tour ist. Man muss halt die Augen aufmachen, dann sieht man den kleinsten Baby-Rotfeuerfisch ever, nicht viel größer als mein Daumennagel, very cute! Dazu kommen ein winziger Einsiedlerkrebs, eine von einem Wimpelfisch attackierte Schnecke, Baby-Clowns, ein Goby, der mit einem Pistolenkrebs eine WG behaust und zwei am Sandboden kaum auszumachende Flundern. Fast zehn Minuten lang beobachte ich diese beiden, wie sie sich wegen irgendwas streiten, Territorium oder Beischlaf, keine Ahnung. Der Nachttauchgang hier kann sich auch sehen lassen, vier richtig fette Riesenmuränen hat es, eine Spanische Tänzerin und jede Menge Putzergarnelen.

Tag 13: Salem Express und Panorama Reef

Unser vorletzter Tag beginnt stressig. Abu Kefan kann mich schon korallen- und tiertechnisch nicht so vom Hocker reißen, aber die plötzlich aufgekommene Strömung (!), gegen die wir eine halbe Stunde lang angehen müssen und völlig gegen unsere Tauchgangsplanung geht, verstärkt meinen Unmut noch. Noch unmütiger ist unser fotografierender Tauchfreund, der mit seiner Partnerin 100 m vom Boot entfernt hochkommt und trotz Boje, Rufen und Winken nicht vom Zodiac abgeholt wird. Eine halbe Stunde schwimmen die beiden gegen die Strömung an, um überhaupt die Position halten zu können. Niemand von der Crew hält es für nötig, nach an der Wasseroberfläche treibenden Tauchern Ausschau zu halten. Rote Karte und Disqualifikation. Rettung naht erst in Form eines anderen Tauchboots, dessen Crew die unsrige auf die beiden versprengten Taucher aufmerksam macht. Ohne die würden die beiden wahrscheinlich heute irgendwo vor der sudanesischen Küste treiben. Nach diesem unerfreulichen Anfang erreichen wir die Küste von Safaga, wo uns zunächst die Salem Express und anschließend – nach einer viel zu kurzen Oberflächenpause, die Crew will schließlich Feierabend machen – nochmal das Panorama Reef erwarten. Irgendwie hat sich dann wohl auch mein Computer von der allgemeinen Hektik anstecken lassen, denn an der Salem Express brummt er mir 15 Minuten Deko und am Panorama Reef nochmal 9 Minuten auf, während mein Buddy dekofrei bleibt. Wahrscheinlich ist die Vyper halt doch nur ein Duschcomputer. Wir erreichen Hurghada gerade noch rechtzeitig für einen Dämmerungstauchgang an Small Giftun Island. Zur Verstärkung der düsteren Atmosphäre denke ich mir, dass ich die Lampe einfach mal zu Hause lasse. Wer braucht auch schon Licht im Dunkeln? Als kleine Zugabe lasse ich meine beiden belampten Buddies einfach mal schwimmen, denn die legen schon wieder ein Tauchtempo vor, dass ich mich frage, ob wir hier einen Weltrekordversuch veranstalten. Die werden schon merken, wenn ich fehle. Falsch gedacht. So tauche ich denn buddy- und lampenlos 35 Minuten lang gemächlich an der Wand entlang, bis ich merke, dass ich im Wesentlichen nichts mehr sehe, weil die Sonne doch schneller untergeht, als man denkt. So eine Lampe ist halt doch eine prima Erfindung. Zum Glück ist dieser Tauchplatz strömungsfrei und navigationstechnisch idiotensicher, sodass ich keine 15 Minuten zurück zum Boot brauche. Ansonsten sollte man auf so einen Spaß besser verzichten, denn schafft man es nicht selbst zurück zum Boot, hat natürlich selbst eine Crew, die Ausschau hält, null Chance, einen im Dunkeln zu sichten.

Tag 14: Small Giftun

Am letzten Tauchtag passiert es dann endlich. Wasser ist aus, nichts geht mehr, kein Klo, keine Dusche. Diverse Lebensmittel sind auch rationiert, aber das muss wohl am letzten Tag so sein. Da man so kurz vor dem Abflug nur noch locker austauchen soll, beschränken wir unseren Tauchgang auf die 51-m-Marke am Dropoff von Small Giftun. Nun ja, zumindest vier von uns, von den anderen beiden der Sechsergruppe, seh ich nur Luftblasen aus der schwarzen Tiefe auftauchen. 76 m zeigt ihr Tiefenmesser, als sie zurück auf dem Boot sind - auf Luft wohlgemerkt. Was zu sehen gab es da unten wohl nicht, hier wollten die beiden wohl nur mal sehen, ob "die Tür aufgeht und die weiße Frau erscheint", wie einer der beiden Tieftaucher so schön zu sagen pflegt. Werte es jeder, wie er will. Highlight am Dropoff sind riesige Gorgonien-Fächer und ein scheißender Kugelfisch. Damit nimmt eine tolle Tour ihr Ende, deren mehr oder weniger gutes Gelingen am Abend natürlich noch ausgiebig mit diversen Stellas und Sakaras in "Papa's Bar" gefeiert wird.

Fazit: Eine Tauchsafari durch Ägyptens südlichen Teil des Roten Meeres gehört sicher zum Besten, was man im Umkreis von 5000 km machen kann. Gerade die Offshore-Riffe sind fantastisch und machen auch dann einen Heidenspaß, wenn man keine 20 Hammerhaie um sich hat. Allerdings würde ich die Tour nicht wieder mit der "Cyclone" machen, Boot, Service und Crew waren auf der "Sir Cousteau", auf der ich vorher unterwegs war, einfach besser. Ansonsten kann ich den Trip aber nur wärmstens empfehlen.

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